Im Zuge der Neuorganisation der Parkraumbewirtschaftung des Universitätsklinikums Bonn entstand am nördlichen Zugangsbereich zum Zentralklinikum das erste von drei Großparkhäusern. Einerseits als Entlastungsmaßnahme für den ruhenden Verkehr auf dem Gelände und andererseits als markanter Musterbau für zukünftige Parkhäuser mit

hohem Wiedererkennungswert auf dem städtebaulich recht inhomogenen Gelände des Universitätsklinikums. In direkter Nachbarschaft zur angrenzenden Wohnbebauung und dem Klinikgelände mit Bettenhäusern wurde ein zweischiffiges, offenes Parkhaus mit je fünf Splitlevelebenen errichtet, das durch eine Mittelfuge den relativ großen Baukörper für 460 Stellplätze in zwei Teile gliedert und ihm so eine der Umgebung angemessene Maßstäblichkeit verleiht. Die Fuge wirkt außerdem als ergänzender Belichtungsbereich der Parkebenen in der Mitte, nimmt die Erschließungskerne zentral auf und dient als zusätzliche Rauchabzugsmöglichkeit im Brandfall.

Die Stahlkonstruktion besteht aus stützenfreien Parkebenen mit 16m Spannweite, deren Decken in Verbundbauweise mit vergossenen Trapezblechelementen gebildet werden. Die Erschließungskerne sind aus Stahlbetonfertigteilen hergestellt. Die Fassade aus unregelmäßig angeordneten Profil-Gußgläsern erfüllt drei wichtige Funktionen: Sie bildet einen Sichtschutz und betont die Kubatur der Parkebenen als Baukörper. Durch die unregelmäßige Verteilung der Gläser mit offenen Querschnitten und dichten Bereichen wird an den sensiblen Seiten zu Nachbargebäuden erhöhter Schallschutz bei gleichzeitiger Gewährleistung der Durchlüftung und Entrauchung ermöglicht.

Die farbige Gestaltung der Deckenunterseiten und der Kerne in einer Abstufung von Türkis nach Limonengrün von unten nach oben wird durch die Fassade gefiltert und ermöglicht ein freundliches Erscheinungsbild der Parkebenen mit hohem Akzeptanzgrad bei den Nutzern.